Deutschland kauft Luftabwehr
Das deutsche Verteidigungsministerium hat am 22. Juni 2023 einen Vertrag mit Diehl Defence über den Ankauf von Luftverteidigungssystemen IRIS-T abgeschlossen. Für 950 Millionen Euro werden sechs Feuereinheiten (oben) des Raketensystems beschafft. Die Rakete des Systems gibt es in einer Variante zum Einsatz von Flugzeugen des Typs Eurofighter, F-16, EF-18, Tornado oder Saab Gripen aus oder von einem Startgerät am Boden (unten). In der Presseerklärung der Firma Diehl Defence heißt es:
„Diehl Defence als Generalunternehmer mit seinen Partnern HENSOLDT und Airbus werden die erste Feuereinheit planmäßig in 2024 der Luftwaffe zur Verfügung stellen. Mit der Beschaffungsmaßnahme wird eine bestehende Fähigkeitslücke im Bereich der bodengebundenen Luftverteidigung bei der Bundeswehr geschlossen und eine Stärkung der Landes- und Bündnisverteidigung erreicht. Der deutschen Luftwaffe ist das System bereits durch das Training für die ukrainischen Soldaten bekannt. Zugleich markiert die Beschaffung von IRIS-T SLM für Deutschland den Auftakt der European Sky Shield Initiative (ESSI), dem sich weitere Nationen anschließen können.
IRIS-T SLM, bestehend aus den Komponenten Startgerät, Radar und Gefechtsstand, ist auf die Abwehr von Bedrohungen durch gegnerische Flugzeuge, Hubschrauber, Flugkörper und Drohnen auf eine Distanz von bis zu 40 km und eine Höhe von bis zu 20 km ausgelegt. Es wird durch Unterstützungselemente wie Werkstatt-, Ersatzteil- und Nachladefahrzeuge ergänzt. Das System zeichnet sich durch seine hohe taktische Mobilität, Dislozierbarkeit der Startgeräte und Mehrfachzielbekämpfung bei geringem Personalaufwand aus.
Das System IRIS-T SLM überzeugt durch seine hervorragende Leistungsfähigkeit im operativen Einsatz in der Ukraine. Laut Kundenaussagen hat das System eine Trefferquote von 100 Prozent sogar in Angriffswellen mit über 12 Zielen erreicht.
Das Systemhaus Diehl Defence ist für IRIS-T SLM Systemintegrator aller Komponenten und liefert darüber hinaus das Startgerät und die Lenkflugkörper. HENSOLDT trägt das Multifunktionsradar TRML-4D bei. Von Airbus stammt die Gefechtsstand-Software IBMS-FC (Integrated Battle Management Software Fire Control).“
2 Fotos: Diehl Defence