ESA plant Nuklear-Raketenantrieb
Die europäische Raumfahrtbehörde ESA arbeitet in Kooperation mit der Technischen Universität Prag und der Firma OHB in Bremen an nuklearen Antrieben für Raumfahrzeuge. Die jetzt genutzten chemischen Raketenantriebe haben ihre obere Grenze der Leistungsfähigkeit nahezu erreicht. Für große Distanzen, die für die Erforschung des Sonnensystems überwunden werden müssen oder für einen regelmäßigen Flugbetrieb zur Versorgung von bemannten Außenposten auf dem Mond oder Mars müssen Raumschiffe schneller fliegen können.
Möglich sind zwei verschiedene Antriebsverfahren. Beim thermischen Nuklearantrieb wird eine Kernreaktion genutzt, um ein Medium, etwa Wasserstoff, stark zu erhitzen. Dieses dehnt sich aus und erzeugt so einen Schub, ähnlich wie in einem chemischen Raketentriebwerk, nur effektiver. Beim nuklear-elektrischem Antrieb wird durch einen Reaktor Strom erzeugt, der genutzt wird, um elektrisch geladene Teilchen zur Schuberzeugung zu beschleunigen. Die ESA konzentriert sich hauptsächlich auf die zweite Antriebs-Variante. Die endgültige Entscheidung, welches Verfahren genutzt wird, soll 2024 fallen.
2 Grafiken: ESA