Loch in Sojus-Kapsel: US-Astronautin beschuldigt
Foto: NASA
Die Entdeckung eines in die Wand einer Sojus-Kapsel gebohrten Loches sorgte im August 2018 für große Aufregung. Die Kapsel war an der Raumstation ISS angedockt und durch das Loch strömte beständig etwas Luft in den Weltraum. In der russischen Nachrichtenagentur TASS hat Mitte August 2021 ein hochrangiger (aber nicht genannter) Vertreter der russischen Raumfahrtbehörde Roscosmos behauptet, Untersuchungen hätten zum Resultat geführt, dass die Bohrung während des Raumfluges gesetzt worden war und nicht vor dem Start der Kapsel während der Produktion.
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Als Täter werde die amerikanische Astronautin und Ärztin Serena Auñón-Chancellor verdächtigt. Sie war vom 6. Juni bis zum 20. Dezember 2018 an Bord der ISS. Es war ihr erster Raumflug. In der TASS-Meldung wird auch angegeben, Serena Auñón-Chancellor hätte auf der ISS einen Nervenzusammenbruch gehabt und unter einer Venen-Thrombose gelitten. Mit der Beschädigung der Kapsel habe die Astronautin ihre vorzeitige Rückkehr zur Erde erzwingen wollen. Im September 2019 hatte roscosmos bekanntgegeben, man hätte den Schuldigen identifiziert, werde aber öffentlich keine Angaben dazu machen.
Die NASA bestreitet alle diese Vorwürfe. Grundsätzlich werde sie keine Angaben zum Gesundheitszustand eines Astronauten machen. Die NASA steht hinter ihrer Astronautin und sieht es als wahrscheinlich an, dass die Bohrung schon auf der Erde gesetzt worden war. Serena Auñón-Chancellor ist keine aktive Astronautin mehr, sondern betreut das Astronautenteam in medizinischen Fragen.
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