Russland plant eigene Raumstation
Grafik: Roscosmos
Nachdem Russland seinen Rückzug von der Finanzierung und dem Betrieb der Internationalen Raumstation ISS nach dem Jahr 2024 angekündigt hat, wurde von Roscosmos am 26. Juli 2022 bekanntgegeben, dass eine eigene Raumstation geplant ist. In diesem Zug äußerte sich Roscosmos enttäuscht über die wissenschaftlichen Ergebnisse der bisherigen Experimente an Bord der früheren Station Mir und auf der ISS. Auch könnten gegenwärtig geplante Experimente zur Materialforschung auf der ISS nicht durchgeführt werden, da nicht genug Energie zur Verfügung steht. Unter der Bezeichnung Russian Orbital Service Station (ROSS) soll ab 2028 das Zentralmodul der neuen Station in den Orbit geschossen werden. Russland plant dabei den Einsatz einer neuen Transportrakete und eines neuen Versorgungsraumschiffs. Diese neue Technik soll ab 2030 bereitstehen, dann wird die Station mit zwei großen Modulen weiter ausgebaut. Die Konstruktion der Raumstation ROSS liegt jetzt aber noch nicht fest. Auch der Orbit, in dem sich ROSS bewegen soll, kann mit einer Inklination zwischen 51,6 oder 97 Grad liegen, damit möglichst viel Landfläche überflogen wird. Die Planungsarbeiten beginnen gerade erst.
Was mit den russischen Modulen an der ISS nach einem Rückzug Russlands geschieht ist noch unklar. Es gab Vermutungen, Russland würde auf einer Abkoppelung bestehen, was bisher offiziell nicht bestätigt wurde. Die Module sind teilweise 25 Jahre im Einsatz und haben damit ihre geplante Lebensdauer von 15 Jahren deutlich überschritten. Roscosmos äußerte sich auch zu möglichen Mondlandungen. Es werde sich nicht am amerikanischen Artemis-Programm beteiligen. Eine eigenes russisches Mondprogramm sei aufwendig und teuer – eine Entscheidung darüber sei noch nicht getroffen worden.
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